Bookmark and Share

Ein echtes Bürgerfreibad

Von Jonas Schönrock

Das Schüttorfer Freibad erfreut sich seit den umfangreichen Umbauarbeiten im vergangenen Jahr immer größerer Beliebtheit. Rund 25.500 Besucher haben in der vergangenen Saison den Weg ins neu gestalte Bad gefunden – Rekord. Kamen in den Jahren vor dem großen Umbau während der heißesten Zeit des Jahres etwa 600 Gäste am Tag, lagen die Besucherzahlen im Sommer 2016 bei etwa 1000 bis 1200 Badenden täglich. Die Arbeit hat sich ausgezahlt, rund 460.000 Euro hat die Stadt Schüttorf in diese jüngste Umbaumaßnahme gesteckt. Beeindruckend, diese Resonanz, zumal es in der Stadt auch noch den Quendorfer See gibt, der in den Sommermonaten ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel zum Baden und Sonnen ist.

Beeindruckend außerdem, weil das Schüttorfer Freibad – trotz der neuen Attraktionen nach dem Umbau – kein Spaßbad ist, sondern einfach ein normales Freibad. Die Schüttorfer scheinen sich dort wohlzufühlen – und nicht nur die Schüttorfer. Immer häufiger kommen auch Auswärtige, um in der Vechtestadt zu schwimmen.

Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des Schüttorfer Bades hat nicht nur die Stadt mit dieser enormen Investition, es sind die Bürger, die sich mit großem Engagement für ihr Bad einsetzen – durch einen Förderverein. Dieser hat seit seiner Gründung im Jahr 2003 insgesamt 100.000 Euro gesammelt und für die Weiterentwicklung des Freibades gespendet. Jüngst waren es wieder 15.000 Euro, die die Fördervereinsmitglieder an den Schüttorfer Kämmerer Gerhard Verwold übergeben haben. In Zeiten, in denen oft über einen Mangel an bürgerschaftlichem Engagement gemeckert wird, ist dieser Einsatz hoch anzusehen.

Dabei sind es nicht immer nur die hohen Investitionen wie der Bau der großen Rutsche oder der Wasserspiele, die das Schüttorfer Freibad zu einer beliebten Anlaufstelle für Erwachsene und insbesondere für Kinder und Jugendliche hat werden lassen. Es sind auch die kleinen Dinge: Tischkicker, Verbesserung des WLAN-Netzes, oder einfach mal ein paar neue Sonnenschirme. Diese Anschaffungen konnten vor allem dank der stetigen Arbeit des Fördervereins vorgenommen werden.

Dieser verlässt sich dabei nicht nur auf Mitgliedsbeiträge und Spenden, sondern wird selbst aktiv und veranstaltet jedes Jahr zum Saisonabschluss den Hökermarkt am Freibad – die wichtigste Einnahmequelle. Auch hier gab es im vergangenen Jahr einen neuen Rekord mit weit über 200 Ständen.

Ein Projekt mit Vorbildcharakter, das weitere wohltätige Ideen fördert. So plant die Schwimmabteilung des FC Schüttorf für den diesjährigen Hökermarkt erstmals mehrere Aktionen zugunsten der Organisation „Flugkraft“, die sich für an Krebs erkrankte Kinder und deren Familien einsetzt.

j.schoenrock@gn-online.de

Bookmark and Share